FLOW verbindet – ein Citizen-Science-Projekt für lebendige Gewässer

Wenn Engagement, Leidenschaft für Gewässer und Teamgeist aufeinandertreffen, entstehen besondere Projekte. So auch bei der Kooperation zwischen der Surfrider Foundation München und dem Fluss.Frei.Raum Projekt. Paul Hänchen, Chapter Lead bei Surfrider, erzählt von der Entstehung dieser Zusammenarbeit – und von einem unvergesslichen Tag am Einserteilgraben in Unterschleißheim im Landkreis München.

Wie alles begann: Eine Idee nimmt Fahrt auf
„Ich habe letztes Jahr bei der ARD-Mitmachaktion #unsereFlüsse mitgemacht – einer großen Citizen-Science-Aktion, bei der Menschen aus ganz Deutschland Bäche erkundet und ihre Beobachtungen eingereicht haben“, erzählt Paul Hänchen. Seine Begeisterung blieb nicht unbemerkt: Mit rund 15 Einsendungen wurde er zur FLOW-Projektkonferenz nach Leipzig eingeladen.
Dort lernte er nicht nur Spannendes zur FLOW-Feldarbeit und den Ergebnissen kennen, sondern traf auch Katharina Amann vom Fluss.Frei.Raum Projekt. „Schnell war klar: Wir wollen gemeinsam etwas auf die Beine stellen – direkt vor unserer Haustür.“

Ein starkes Netzwerk mit einer klaren Vision
Was diese Zusammenarbeit so besonders macht? „Uns verbindet ein gemeinsames Ziel: aktiv werden für unsere Gewässer“, betont Paul Hänchen. Die Surfrider Foundation setzt sich nicht nur für den Schutz von Meeren ein, sondern auch für heimische Flüsse, Seen und Bäche – denn Wasser ist überall, und Verantwortung kennt keine Küstenlinie.
Trotz strömendem Regen kamen an diesem Tag Menschen unterschiedlichster Hintergründe zur FLOW-Beprobung zusammen: Engagierte vom BUND-Naturschutz, dem WWF mit dem Fluss.Frei.Raum Projekt, dem Fischereiverein Unterschleißheim, Mitglieder der Surfrider Foundation und Privatpersonen. „Wasser von oben, Wasser von unten – aber die Stimmung war grandios. Wir waren in unserem Element!“


Netzwerk leben heißt: gemeinsam anpacken
„Damit Gewässerschutz wirklich wirkt, braucht es viele Hände – und Herzen“, so Paul Hänchen. Denn jede helfende Person, jede Stimme macht das Thema sichtbarer. FLOW bringt genau das zusammen: Bürgerinnen und Bürger, Expertinnen und Experten, Vereine und Organisationen. Gemeinsam analysieren sie den Zustand kleiner Fließgewässer – der oft übersehenen „Gewässer 3. Ordnung“.
So entsteht ein wertvoller Datenschatz, der das offizielle Monitoring ergänzt – und jeder kann direkt vor der eigenen Haustür aktiv werden. „Das ist für mich das Besondere an FLOW – die Nähe, die Teilhabe und die Zusammenarbeit auf Augenhöhe.“




Ein Tag, der verbindet – trotz Regen, mit Herzblut
Was bleibt nach so einem Tag im Gedächtnis? Paul Hänchen muss nicht lange überlegen: „Die Offenheit und Energie aller Beteiligten. Niemand kannte sich vorher, alle kamen aus unterschiedlichen Ecken – und trotzdem entstand sofort ein echtes Wir-Gefühl. Besonders hervorheben möchte ich die Jugendlichen vom Fischereiverein Unterschleißheim, die sich total motiviert mit großem Elan in die Arbeit gestürzt haben – das war einfach großartig.“
Ein gemeinsamer Tag am Bach, geprägt von Regen, faszinierenden Wasserlebewesen und echtem Engagement. Und vor allem: von der Erkenntnis, dass jede und jeder einen Unterschied machen kann – wenn man nur anfängt.


Danke für den Einsatz – und für das Gespräch!
Wir bedanken uns herzlich bei Paul Hänchen und der Surfrider Foundation München für das inspirierende Interview und die engagierte Zusammenarbeit mit Fluss.Frei.Raum im FLOW-Projekt.
Ein besonderer Dank geht außerdem an Tommy Rentschler für die großartigen Aufnahmen.
Mehr zur Arbeit von der Surfrider Foundation: https://surfriderfoundation.de/
Mehr über das FLOW-Projekt: