
Abstürze an der Neufnach südlich von Walkertshofen
– Stand April 2025 –
Die Neufnach fließt über 30 km nordwärts durch Schwaben. Im Nachgang einer größeren Revitalisierung im oberstrom liegenden Verlauf ergriff die Gemeinde Walkertshofen die Initiative, die Kaskaden auf dem Gemeindegebiet durchgängig zu machen. Der Kaskadenverlauf mit mehreren nicht durchwanderbaren Abstürzen stellte eine Barriere für zahlreiche Wasserorganismen dar. Er behinderte darüber hinaus die Eigendynamik des Bachs, wie den Abwärtstransport von Kies. Mit Hilfe von Fördermitteln der Fischerei gelang es dem bewirtschaftende Sportanglerverein Wilmatshofen, die Neufnach gewässerökologisch aufzuwerten.

Vor der Renaturierung: Ehemaliger Kaskadenverlauf mit fünf Abstürzen hintereinander an der Neufnach.

Nach der Renaturierung: Das neue Raugerinne mit Beckenstruktur ermöglicht es den Tieren im Bach, stromaufwärts und -abwärts zu wandern.
Erfolge und Ergebnisse
Durch den Rückbau der Abstütze wurden die Sprünge zwischen Ober- und Unterwasser reduziert. Unterschiedlichste Wasserorganismen können nun wieder stromaufwärts und -abwärts wandern. Dafür sorgt die neue sogenannte Raugerinnestruktur: sie enthält Elemente, die die Strömung lenken, so dass das Wasser in diesem Bereich unterschiedlich tief ist und unterschiedlich schnell fließt. Die eröffnet individuelle Wanderkorridore für verschiedene Tierarten. Vor allem die in der Neufnach vorkommenden an strömendes Wasser angepassten Wanderfischarten wie beispielsweise die Nase werden durch Maßnahmen wie diese begünstigt. Die Erschließung wichtiger Schlüssel-Lebensräume ist für diese Fischarten essenziell und stellt für die Bestände bayernweit eine große Herausforderung dar.
Erfolgreich etabliert wurde weiterhin auf einer Länge von ca. 350 m ein Gewässer- und Uferrandstreifen. Durch eine Pflanzaktion mit der örtlichen Grundschule soll eine langfristige Vegetationsentwicklung und Gewässerbeschattung sichergestellt werden. Der Sportanglerverein Wilmatshofen initiierte diese Aktion.
Herausforderungen bei diesem Projekt
Die Standfestigkeit des Brückenbauwerks im Zuge der bestehenden Infrastruktur musste berücksichtigt werden. Ebenso war ein Zugang zum Bachlauf für die Bevölkerung ein großes Anliegen, das neben den ökologischen Aspekten mit bedacht wurde.
Zudem war die Etablierung eines Gewässer- und-Uferrandstreifens aufgrund geringer Flächenverfügbarkeit nur in Teilbereichen möglich. Vor allem die Abstimmung mit unterschiedlichen anderen existierenden Biotopen stellte Herausforderungen in der Umsetzungen dar.
Fragen zum Projekt?
Kontaktieren Sie uns gerne bei Fragen zu den Hintergründen des hier skizzierten Projekts an der Neufnach! In der Liste häufig gestellter Fragen /FAQ finden Sie vom einzelnen Standort unabhängige Informationen.

Katharina Amann
Landesfischereiverband Bayern e.V.
Katharina.Amann@lfvbayern.de
089 642726-46