Baggerarbeiten in der Mitternacher Ohe während des Wehrrückbaus an der Hiaslmühle 2013.

Hiaslmühle an der Mitternacher Ohe

Gewässer und Ort Mitternacher Ohe, Landkreis Freyung-Grafenau
Barriere-Typ Wehr
Status abgeschlossen
Laufzeit bzw. Start 2007 - 2013
Beteiligte Organisationen Fischereiverband Niederbayern, Bezirk Niederbayern, Fachberatung für Fischerei Niederbayern, Kreisfischereiverband Grafenau e.V., Bayrisches Landesamt für Wasserwirtschaft, Wasserwirtschaftsamt Passau, Landesfischereiverband Bayern
Unterstützt von Verbundpartner

– Stand April 2025 –

Im Rahmen eines Renaturierungsprojektes an der Mitternacher Ohe kaufte der Landesfischereiverband Bayern e.V. ab 2001 sukzessive die Wasserrechte an den drei vorhandenen Wasserkraftwerken auf und baute die Stauanlagen zurück. Das zweite Rückbau-Projekt fand an der Hiaslmühle statt.

Die Bewilligung zum Betrieb der Wasserkraftanlage an der Hiaslmühle war bis zum 31.12.2026 erteilt. Das Wasser wurde aus der Mitternacher Ohe nordwestlich der Anlage über ein einfaches Wehr in den Wehrkanal abgeleitet. Im Bereich des Wehres war eine Fischwanderhilfe in einfacher Treppenform aus Beton vorhanden, die nur sehr eingeschränkt funktionsfähig und für die Wanderfischart Huchen ungeeignet war. Der Wehrkanal war 180 m lang und etwa 5 m breit und führte das Wasser über offenes Wiesengelände an die Wasserkraftanlage heran. Die Maßnahmen im einzelnen:

  • 2007 Ablösung des Wasserrechts
  • Rückbau der Wehranlage zur Wiederherstellung der biologischen Durchgängigkeit
  • Umwandlung eines Teilstücks des Unterwasserkanals in eine Stillwasserzone
  • Verfüllung des Oberwasserkanals, bis auf ein kurzes Teilstück im Auslaufbereich der Mitternacher Ohe, das zur Entwicklung für Amphibien belassen wurde
  • Grundstückstausch gegen Ufergrundstücke mit Pufferfunktion an der Mitternacher Ohe.
Baggerarbeiten in der Mitternacher Ohe während des Wehrrückbaus an der Hiaslmühle 2013.

Baggerarbeiten während des Wehrrückbaus an der Hiaslmühle (Mitternacher Ohe).

Nach dem Rückbau der Hiaslmühle fließt die Mitternacher Ohe hier wieder frei und ist durchgängig für Wanderfische.

Nach dem Rückbau fließt die Mitternacher Ohe an der Hiaslmühle wieder frei und ist durchgängig für Wanderfische.

Erfolge und Ergebnisse

Schon bald nach der Fertigstellung der Maßnahme konnte vom Fischereiberechtigten der Fischzug des Huchens flussauf beobachtet werden. Ein großer Erfolg war außerdem der Dominoeffekt: Der Eigentümer der Mitternachmühle – des mittleren der drei Wasserkraftanlagen an der Mitternacher Ohe – wurde von den realisierten Projekten an Zehrer Mühle und Hiaslmühle dazu angeregt, mit der organisierten Fischerei über eine Ablösung seines Wasserrechtes zu verhandeln. Dieses Projekt wurde 2013 ebenfalls realisiert.

Die Rückbaumaßnahmen an allen drei Mühlen schufen so 17 km frei fließende Strecke an der Mitternacher Ohe. Alle Fischarten können nun von der Großen Ohe bis in die Oberläufe der Mitternacher Ohe ungehindert flussauf- und abwärts wandern.

Herausforderungen bei diesem Projekt

Mit der Ablösung des Wasserrechts und der Renaturierung mussten alle Anlageteile der Wasserkraftanlage angekauft werden. Diese wurden durch den Fischereiverband Niederbayern verkauft. Der Erlös musste mit den zugewiesenen Fördermitteln verrechnet werden – ein gerechtfertigter aber umständlicher Prozess.
Der Grundstückstausch wiederum war kein Ziel der Maßnahme. Der Fischereiverband Niederbayern ist grundsätzlich nicht daran interessiert Eigentümer von Ufergrundstücken zu werden, da dies auch mit Pflichten verbunden sein kann.

Finanzierung des Projekts

Die Gesamtkosten lagen bei 86.000 € und wurden gefördert zu 70 % durch die Stiftung Bayerischer Naturschutzfonds, zu 15 % durch die Fischereiabgabe, zu 10 % durch einen Eigenanteil des Fischereiverbands Niederbayern (FVN) und zu 5 % durch die Stiftung Gewässerschutzfonds des FVN.

 

Fragen zum Projekt?

Kontaktieren Sie uns gerne bei Fragen zu den Hintergründen des hier skizzierten Projekts an der Mitternacher Ohe. In der Liste häufig gestellter Fragen /FAQ finden Sie vom einzelnen Standort unabhängige Informationen.

Katharina Amann
Landesfischereiverband Bayern e.V.

Katharina.Amann@lfvbayern.de
089 642726-46