Wehrkörper der Kupfermühle in der Streu, Gemeinde Ostheim vor der Rhön.

Wehr- und Absturzrückbau an der Kupfermühle/ Streu

Gewässer und Ort Streu, Landkreis Rhön-Grabfeld
Barriere-Typ Absturz, Wehr
Status in Planung
Laufzeit bzw. Start Oktober 2021 - Sommer 2025
Beteiligte Organisationen WWA Bad Kissingen, Fischereifachberatung Unterfranken, Landratsamt Rhön-Grabfeld, ARZ INGENIEURE GmbH & Co. KG
Unterstützt von Fluss.Frei.Raum

– Stand April 2025 –

Am ehemaligen Kleinwasserkraftwerk Kupfermühle, das jahrelang den natürlichen Flusslauf blockierte, wird die ökologische Durchgängigkeit wieder hergestellt. Neben dem Rückbau des Wehrs wird der Mühlgraben verfüllt und ein Umgehungsgraben geschaffen, der als Rückzugsgebiet für Jungfische erhalten bleibt.
Das Projekt wird vom Landschaftspflegeverband Rhön-Grabfeld koordiniert und ist eine der drei Pilotmaßnahmen im Verbundprojekt Fluss.Frei.Raum. Der Rückbau ist für 2025 angesetzt.

2

Mit Wehr und Absturz werden 2 Barrieren entfernt

10

Knapp 10 km weitestgehend freie Fließstrecke werden geschaffen

Erfolge und erwartete Ergebnisse

Besonders positiv hervorzuheben ist das jahrelange Engagement des Mühlenbesitzers Karl-Heinz Herda, der lange Jahre auch ein angrenzendes Sägewerk betrieben hatte. Wehr und Absturz wurden nie von ihm genutzt. Als passionierter Angler liegt ihm der Lebensraum der Fische besonders am Herzen, weshalb er den Rückbau der Anlagen sehr begrüßt. Eine Probebefischung hat bestätigt, dass noch einige typische Fischarten in unterschiedlichen Altersklassen in der Streu auf Höhe der Kupfermühle zu finden sind, die nach dem Rückbau weitere Teile des Bachsystems besiedeln können.

Die Streu fließt über das Wehr an der Kupfermühle bei Ostheim an der Rhön.

Das Wehr an der Kupfermühle in Ostheim vor der Rhön.

Absturz an der Kupfermühle in Ostheim vor der Rhön

Die Streu fließt über denr Absturz an der Kupfermühle.

Herausforderungen bei diesem Projekt

Eine Herausforderung in der Vorbereitung des Rückbaus ist die jahrelange Abstimmungsarbeit. Zudem ist das Gebiet ein sogenanntes Karstgebiet. Im Umfeld um die Kupfermühle, so auch im ehemaligen Mühlgraben, können sich jederzeit große und tiefe Löcher bilden. Hier verschwindet das Wasser, und damit auch die Fische, einfach im Untergrund.
Ein Abzweig des Mühlgrabens, der teilweise unter dem Haus verläuft und ursprünglich ebenfalls verfüllt werden sollte, hat sich bei der Probebefischung als guter Rückzugsraum für Jungfische herausgestellt. Er muss nach den neuen Planungen erhalten bleiben und demnach weiterhin genügend Wasser zur Verfügung haben.

Über die Streu

Die Streu entspringt in der Thüringischen Rhön nahe dem Berg „Ellenbogen“ auf etwa 740 m Höhe. Sie fließt rund 42 km durch den unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld und mündet bei Heustreu in die Fränkische Saale. Stellenweise hat sie noch einen natürlichen Verlauf und beheimatet viele typische Fischarten der Mittelgebirgsbäche, wie Äsche, Bachforelle oder Hasel. Historisch wurde das Wasser der Streu durch einige Mühlen und zur Wiesenbewässerung genutzt. Die dazu eingebauten Wehre hindern Fische und kleine Wasserlebewesen, sich weiter im Bach auszubreiten. Die Streu ist Teil des FFH-Gebiets „Bachsystem der Streu mit Nebengewässern“.

Fragen zum Projekt?

Kontaktieren Sie uns gerne bei Fragen zu den Hintergründen des hier skizzierten Projekts an der Streu! In der Liste häufig gestellter Fragen /FAQ finden Sie vom einzelnen Standort unabhängige Informationen.

Stefanie Schiche
Landschaftspflegeverband Rhön-Grabfeld e.V.

Stefanie.Schiche@lpv-rhoen-grabfeld.de
09771 94-617