
ÜBER UNS UND
DAS PROJEKT
Bayern ist ein Wasserland. Gesegnet mit den niederschlagsreichen Alpen und Mittelgebirgen entstand hier über geologische Zeiträume ein rund 100.000 Kilometer langes Gewässernetz – wichtige Lebensadern für Mensch und Natur. Doch unsere Flüsse und Bäche wurden schon vor langer Zeit verändert. Nur wenige können frei fließen. Die Lebensräume zahlreicher wassergebundener Tier- und Pflanzenarten sind bedroht, da der Mensch die Fließgewässer staut, begradigt und verschmutzt. Das Projekt Fluss.Frei.Raum will das ändern und gesunde, frei fließende Flüsse zurückgewinnen.
Zur Lage der Flüsse und Bäche 2025
Das Projekt Fluss.Frei.Raum wird im Verbund von WWF Deutschland, BUND Naturschutz in Bayern, Landesfischereiverband Bayern, Bayerischem Kanu-Verband und Landschaftspflegeverband Rhön-Grabfeld umgesetzt. Die Organisationen bündeln ihre Expertise, ihre Netzwerke und ihr Engagement, um sich gemeinsam für eine ökologische Zukunft der Bäche und Flüsse einzusetzen.
Was wir mit dem Projekt erreichen wollen
Zahlreiche, oft kleine Barrieren stoppen den Lauf des Wassers und verwandeln so manches Fließgewässer in eine Aneinanderreihung stehender Bereiche. Durch den Verlust ihres ursprünglichen Charakters der ständigen Bewegung verlieren Flüsse ihre Eignung als Lebensraum für typische Wildfluss- und Auenarten. Wo sich das Wasser staut, erwärmt es sich schneller, oft verschlammt bei Stillstand auch der Bachgrund, die Kinderstube vieler wassergebundener Tierarten. Ziel von Fluss.Frei.Raum ist es, im Freistaat Bayern den Rückbau von nicht mehr benötigten Barrieren im Bewusstsein der Verantwortlichen und der Öffentlichkeit als wegweisend und selbstverständlich zu verankern.
Gemeinsam Hürden überwinden
Nur gemeinsam lässt sich der Gewässerschutz erfolgreich voranbringen: In den Köpfen muss die Erkenntnis reifen, dass natürliche, freifließende Gewässer in Verbindung mit ihren Auen nicht nur dem Artenschutz, sondern auch den Menschen als wertvolle Erholungsräume dienen. Es sollte zur Selbstverständlichkeit werden, ungenutzte Infrastruktur in den Bächen und Flüssen nicht länger zu tolerieren, sondern schnellstmöglich zu entfernen. Den für Gewässer 3. Ordnung verantwortlichen Kommunen, die mit umfangreichen Aufgaben bereits vielfach belastet sind, muss das Engagement für die Renaturierung ihrer Fließgewässer so einfach wie möglich gemacht werden. Mit dem Projekt Fluss.Frei.Raum soll dazu ein substanzieller Beitrag geleistet werden.
Ohne Not zerstückelt
Eine Analyse des WWF Deutschland auf Basis von Daten des Bayerischen Landesamtes für Umwelt hat ergeben, dass in Bayern rein rechnerisch alle 500 Meter ein Wehr, ein Absturz oder ein anderes Querbauwerk den Weg des Wassers und der Fische versperrt (WWF-Hintergrundpapier Lasst den Flüssen ihren Lauf, 2020). Teils wird versucht, die Durchgängigkeit durch technische Lösungen wie Fischtreppen oder Umgehungsgerinne herzustellen. Für viele Arten bleiben die Barrieren – gerade bei niedrigem Wasserstand – trotzdem unüberwindbar. Dabei sind einige bereits marode und haben keinerlei Nutzen mehr. Doch ein Rückbau kostet Geld und Zeit, manchmal sind Fachstudien nötig oder es müssen Ufergrundstücke für die Renaturierung zur Verfügung stehen. Es braucht Anstöße, damit sich hier etwas bewegt.
Arbeitsbereiche des Projekts
Gewässer-Verantwortliche motivieren & befähigen
Wir beraten Gewässerverantwortliche, die Rückbauten angehen wollen. Wir vernetzen bereits bestehende Angebote und stellen einen wachsenden Werkzeugkoffer an Arbeitshilfen rund um Prozesse, Stakeholder, Kommunikation und Finanzierung bereit.
Rahmenbedingungen für Rückbauten verbessern
Politische Rahmenbedingungen, finanzielle Förderungen und eine Vereinfachung von Planungsprozessen entscheiden mit über den Zustand der Flüsse, Bäche und Auen. Dazu führen wir den Dialog mit den Verantwortlichen auf Landes- und Bundesebene.
Bewusstsein für Gewässerschutz schaffen & schärfen
Mit einer Vielfalt an Kommunikationsformaten schaffen wir Bewusstsein für die Bedeutung frei fließender und natürlich vielfältiger Flüsse und Bäche. Mit den Aktiven im Naturschutz, im Angel- und Bootssport sowie unter den Kleinwasserkraftbetreibern sprechen wir eine große Bandbreite von unterschiedlichen Interessensgruppen an.
Das Projektteam
Das Kernteam von Fluss.Frei.Raum stellt sich hier mit den Rollen im Verbundprojekt vor.
Darüber hinaus werden wir unterstützt von weiteren Menschen, die unabhängig von der Projektförderung bei den Verbundpartnern für Natur- und Gewässerschutz arbeiten – und denen wir ganz herzlich danken!

Katharina Amann
Referentin Fischerei, Gewässer und Naturschutz
Landesfischereiverband Bayern e.V.
Katharina.Amann@lfvbayern.de
089 642726-46

Doreen Detzner
Referentin Fließgewässer
WWF Deutschland
Doreen.Detzner@wwf.de
0881 927579-55


Annette Guse
Koordinatorin Netzwerk Ehrenamtliche
BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Annette.Guse@bund-naturschutz.de
0151 21985580

Sigrun Lange
Strategische Beraterin
WWF Deutschland
Sigrun.Lange@wwf.de
0881 122333-13

Marina Ruhland
Pressearbeit / Social Media
Landesfischereiverband Bayern e.V.
Marina.Ruhland@lfvbayern.de
089 642726-23

Dr. Stefan Schmidt
Koordinator Zielgruppe Wassersport
Bayerischer Kanu-Verband e.V.
umwelt@kanu-bayern.de
089 3159221

Stefanie Schiche
Koordinatorin Pilotprojekte Rhön
Landschaftspflegeverband Rhön-Grabfeld e.V.
Stefanie.Schiche@lpv-rhoen-grabfeld.de
09771 94-617


Dr. Birgit Thies
Projektleiterin
WWF Deutschland
Birgit.Thies@wwf.de
0881 927579-59
Kooperationspartner
Wir kooperieren mit den Naturparken Fränkische Schweiz/Frankenjura, Haßberge, Hirschwald, Nagelfluhkette und Steigerwald, mit dem Biosphärenreservat Rhön, mit dem Naturparkverband Bayern sowie dem Deutschen Verband für Landschaftspflege. Die Kooperationspartner sind sowohl in der Öffentlichkeitsarbeit tätig als auch gut mit den Kommunen vor Ort vernetzt – und können uns so unterstützen, in der Fläche für frei fließende Bäche und Flüsse aktiv zu werden.
Förderung
Das sechsjährige Verbundprojekt „Fluss.Frei.Raum – Klimaresiliente Bäche und Flüsse für Bayern“ startete Mitte März 2024. Es wird als Modellvorhaben im „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUK).
