Leitfaden für Ehrenamtliche
Dieser Leitfaden soll für Sie eine Arbeitshilfe zur Abwicklung Ihres eigenen Rückbauprojektes sein. Wir haben dafür verschiedene Informationen und Arbeitsmaterialien zusammengestellt. Die Reihenfolge der Schritte folgt dem logischen Vorgehen, ist aber keinesfalls in Stein gemeißelt. Nutzen Sie die Materialien in der Art und zu dem Zeitpunkt, wie Sie sie gebrauchen können. Wir stehen Ihnen gern für Fragen zur Verfügung und freuen uns über Anregungen, wie unsere Arbeitsmaterialien noch sinnvoller und für Sie besser nutzbar werden. Melden Sie sich gern bei Doreen Detzner: doreen.detzner@wwf.de.
Als Grundlage für ein eigenes Projekt braucht es zunächst ein Querbauwerk, dessen Rückbau man anstoßen möchte. Hier finden Sie Informationen zum Thema Querbauwerke. Mit diesen können Sie in Ihrer Umgebung nach einem geeigneten Bauwerk suchen.
Wenn das Bauwerk gefunden ist, gilt es, möglichst viel darüber herauszufinden. Dazu haben wir ein Formblatt erstellt, das die grundlegenden Fragen und Recherchewege bereithält. Legen Sie gern digital oder in Papierform einen kleinen Ordner für das Projekt an, die Rechercheergebnisse können Sie im Verlauf des Projektes sicher immer mal wieder gebrauchen.
Zeit, ins Gespräch zu kommen: Hier finden Sie Informationen zu den Zuständigkeiten der Gemeinden und Fragen, die Sie der Gemeinde zu Ihrem Rückbauprojekt gut stellen können. Natürlich ist der Fragenkatalog nur eine Arbeitshilfe, stellen Sie der Gemeinde alle Fragen, die Sie interessieren!
Die Behörden sind wichtige Akteure für das weitere Verfahren. Erläutern Sie ihnen Ihr Projekt und erfahren Sie im Gespräch mit ihnen mehr über deren Offenheit dem Projekt gegenüber und deren Anforderungen. Finden Sie hier Informationen zu den Zuständigkeiten der verschiedenen Behörden und Fragen, die Sie ihnen stellen können.
Damit nicht nur Sie mit den einzelnen Akteuren ins Gespräch kommen, sondern auch alle untereinander, sollten sich alle zu einer Besprechung treffen, um Ideen auszutauschen und Bedenken möglichst früh zu adressieren.
Informieren Sie sich hier darüber, wie ein Wasserrechtsverfahren abläuft. Das Verfahren an sich können Sie nicht beeinflussen. Die Gemeinden als Unterhaltungspflichtige reichen die Unterlagen für ein wasserrechtliches Verfahren bei der Wasserrechtsbehörde ein. Diese leitet dann das Verfahren und beteiligt alle relevanten Fachbehörden. Wir geben Ihnen hier einen kurzen Einblick, was nach Ihrem erfolgreichen Anstoß jetzt bei den Behörden abläuft.
Informieren Sie sich hier über Fördermöglichkeiten für Rückbauprojekte. Dies ist für Sie als Hintergrundwissen wichtig – die Beantragung der Fördermittel erfolgt meist durch die Gemeinden.
Oft dauern wasserrechtliche Verfahren einige Zeit. Hier brauchen Sie Beharrlichkeit: Bleiben Sie dran! Manchmal hilft es, bei der Gemeinde oder der Wasserrechtsbehörde den Sachstand zu erfragen.
Es ist spannend zu sehen, was man erreicht hat. Um zu schauen, ob sich durch den Rückbau eines Querbauwerkes der Zustand des Gewässers an der Stelle verändert hat, kann man den Prozess mit Hilfe eines ökologischen Monitorings begleiten. Hier gibt es Informationen dazu, was das ist. Aktiv mitmachen kann man beispielsweise im FLOW-Projekt.
Die Bagger rollen und das Querbauwerk wird zurückgebaut? Großartige Arbeit! Organisieren Sie eine Feier und erzählen Sie von Ihrem Erfolg! Gern unterstützen wir bei der Öffentlichkeitsarbeit und der Organisation der Feier.
Abgeschlossen ist ein Projekt andererseits auch dann, wenn im Abstimmungsprozess herauskommt, dass ein Rück- oder Umbau derzeit an dieser Stelle nicht möglich ist. Nicht alle Hindernisse lassen sich überwinden, manche Restriktionen sind gesetzt. Lassen Sie sich hiervon nicht entmutigen, suchen Sie ein neues Bauwerk und bleiben Sie dran!